Praktische Schreib-Tipps, Teil 2

Fünf perfekte Seiten Geschichte bzw. Exposé sind ein guter Anfang, um einen Film zu schreiben.

Zumindest denkt man das.

Man hat jetzt seine Geschichte wirklich rund, die Wendepunkte und Akte sind nach den bekannten Schemata verteilt, und am Ende gibt es eine Auflösung. Sprachlich ist man schon ganz schön weit, nicht alles ist präzise, aber man hat schon überwiegend Formulierungen gefunden, die treffen. Schön schön.

Jetzt muß man die erste echte Hürde nehmen und es jemandem zu lesen geben. Es ist bitter und es tut weh und alle anderen haben sowieso keine Ahnung, aber man muß es jemandem zeigen. Was nichts anderes ist als: man muß die Hosen runterlassen.

Man rechnet mit einer Reaktion zwischen Jubel und Begeisterung. 

Oft tritt folgende Reaktion ein: Unverständnis oder Langeweile.

Man hat sich tage- oder wochenlang mit den paar Seiten abgerackert, hat wirklich mal eine interessante, neue Geschichte hingekriegt, und alles, was man erreicht hat ist: entweder keiner begreift, was das alles soll, oder jeder hat es schon Tausend mal gesehen.

Wenn das passiert, dann tut das weh. Es tut so weh, daß man es nicht in Worten ausdrücken kann. Obwohl man Autor ist. Aber es gibt eine Lösung. Steht in jedem Drehbuch-Buch. Man ist „am Ende vom zweiten Akt“ und hat einen Tiefschlag erhalten. Und man hat die Innere Schwäche erkannt. Die der Geschichte – und die eigene. Jetzt hat man zwei Möglichkeiten (steht auch in jedem Drehbuch-Buch): grow or die. Entweder man pfeffert seine Geschichte in die Ecke oder man kämpft wie ein wilder Stier, um sie richtig gut zu machen.

Die Beschreibung eines Kampfes können Sie hier lesen. Eines Kampfes, der im Endeffekt sehr hart war, aber zum Ziel geführt hat. Den Weg dahin kann jeder Autor in seiner eigenen Geschichte wiedererkennen und muß ihn dann eben selber gehen.


Here we go.