Dialoge 

Dialoge sind, wenn Leute reden. Mehrere, sonst sind es Monologe. Welchen Zweck haben Dialoge? Erstens verhindern sie Langeweile, zweitens ermöglichen sie dem Zuschauer, die Handlung zu begreifen. 
Sie sind gut für Pointen und können aus einer Rolle einen Helden machen 

Und was sind jetzt gute und was schlechte Dialoge? 

Die Wahrheit ist: es gibt keine schlechten Dialoge. 
Es gibt schlechte Szenen. 
Denn das Wichtigste im Film und im Drehbuch sind die einzelnen Szenen und ihr Arrangement. 

Eine Szene besteht vor allem aus ihrer Anordnung im Film. Was vorher kommt, was danach. Wenn die Szene richtig gebaut ist und an der richtigen Stelle im Film steht und die richtigen Personen drin vorkommen, dann können die Personen gar nichts Falsches oder Schlechtes sagen. 

Filmemacher merken das beim DREHEN! Francis Ford Coppola hat (so die Legende) seinen Schauspielern manchmal keine Dialoge gegeben, sondern gesagt: ihr streitet auch jetzt. Es geht um Eifersucht. Und dann haben die Schauspieler daraus was gemacht. 

In einer Szene aus dem Film Midnight Run - 5 Tage bis Mitternacht gibt es eine unfaßbare komische Szene mit Charles Grodin und Robert deNiro in einem Güterzug. Grodin baut einen Dialog zwischen sich und DeNiro, aber er redet ganz allein. DeNiros Antworten gibt er selber. Er redet mit sich selbst. Eine der besten Szenen im ganzen Film, mit einigen der besten Dialoggags. Entstanden durch Improvisation beim Drehen. 
Es gab seitenweise geschriebenen Dialog zwischen den Stars, aber irgendwann setzte sich Grodin hin und machte die Szene allein. 

Noch was. Dialoge dienen zur Unterhaltung und dazu, die Handlung weiterzubringen und zu erklären. Mit guten Pointen durchmischt bekommt der Zuschauer eine unterhaltsame Zusammenfassung dessen, was gerade passiert ist. Dabei gehen die Dialoge zwischen zwei Hauptfiguren hin und her, wie beim Ping Pong. Daraus bestehen etwa 95 % aller Dialoge. 

Dann gibt es noch 5 Prozent. In diesen 5 % werden die Motive der Hauptfiguren selbst erklärt.  
Hier stellt sich die Hauptfigur hin und erklärt, was sie tut und warum, was ihre Ziele, ihre Wünsche, ihre größten Ängste und Hoffnungen sind.  
Hier offenbart die Hauptfigur ihre Seele. 

Es ist ein Monolog!!! und er ist in der direktesten Rede, die möglich ist.